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Der walisische Musikwissenschaftler und Dirigent Martin Jarvis ist nach langjährigen Forschungen überzeugt, dass Anna Magdalena Bach für das Werk des Thomaskantors eine weit grössere Rolle spielt als bislang angenommen.

Der walisische Musikwissenschaftler und Dirigent Martin Jarvis ist nach langjährigen Forschungen überzeugt, dass Anna Magdalena Bach für das Werk des Thomaskantors eine weit grössere Rolle spielt als bislang angenommen.

Jarvis, der seine Forschungsresultate an einem Bach Symposium präsentiert hat, glaubt, dass namentlich Bachs Cello-Suiten aus der Feder von Anna Magdalena Bach stammen. Zudem vermutet er, dass Bachs zweite Frau auch die Autorin der Arie der Goldberg-Variationen und des ersten Präludiums des ersten Bandes des Wohltemperierten Klaviers sein dürfte.

Jarvis kommt laut einem Bericht des britischen «Telegraph» zum Schluss, dass Anna Magdalene viel früher als bisher angenommen, im Haushalt der Familie Bach lebte, nämlich möglicherweise bereits ab 1713 und nicht erst ab 1720 wie allgemein vermutet.

Zum Schluss über die Autorschaft der Suiten kommt Jarvis aufgrund von Stiluntersuchungen und solchen des Autographen, das mit vielen Korrekuturen versehen nur in der Handschrift Anna Magdalenas vorliegt.

In der Fachwelt werden Jarvis Theorien, die als Dissertation publiziert werden sollen, mit Vorsicht aufgenommen, aber auch als «bedeutend» bezeichnet.

(wb) http://codexflores.ch

dazu auch:
hier das Transkript und der O-Ton-Beitrag des australischen Radiosenders ABC